„Wir reden viel und sagen wenig.
Wir hören zu und verstehen nicht das Wesentliche.“
Es ist soviel einfacher, wenn wir sagen, was wir wirklich meinen & bewusst weglassen, was nicht wesentlich oder auch nicht echt ist. Das erfordert Aufmerksamkeit, Klarheit & ein wenig Mut. Sage ich wirklich, was ich meine oder verstecke ich mich hinter meinen manchmal so dahingesagten Worten? – Dann plätschert es so vor sich hin und wir sagen viel und doch eigentlich Nichts ? Ich finde eine klare Kommunikation enorm energiesparend und erfrischend. Sie schafft Verbindung und öffnet Raum für neue Blickwinkel. Dazu eine Prise Leichtigkeit und schon tankt ein Gespräch mit Tiefgang die Akkus auf im Gegensatz zu „smalltalk“ in Dauerschleife.

Echtes Zuhören beruht auf voller Aufmerksamkeit für meinen Gesprächspartner sowie klarer Wachheit gegenüber meinen eigenen (emotionalen) Reaktionen auf das Gehörte. Wenn ich wirklich zuhöre, bin ich mit offenem Herzen dabei, so dass ich neben den Worten auch fühle, was der andere wirklich sagt und wirklich meint.

Das bedeutet, ich nehme mich selbst zurück. In diesem Moment geht es nicht darum, dass ich etwas in Worten oder Taten dazugebe, abkürze oder einwerfe sondern schlicht & einfach darum, dass ich von Kopf bis Fuß „im Hören“ bin, mich sogar in Nichtreaktion & dem bewussten & offenen „damit Sein“ übe. Dann kann sich im anderen eine neue Erkenntnis oder Erfahrung entwickeln, über seine gesprochenen und gehörten Worte, die von Außen Zeit und Raum haben nach Innen zu wirken.

Jetzt. Einfach mal reden.

Hier ein paar Impulse für dich:

* Wie lange kannst du deine volle Aufmerksamkeit während eines Gespräches bewahren?

* Bist du in Gesprächen eher Redner oder eher Zuhörer?

* Reagierst du schnell auf das, was dein Gegenüber sagt?

* Lässt du dein Gegenüber in Ruhe ausreden?

* Sagst du klipp und klar, was du wirklich willst?

* Nimmst du wahr, welche Emotionen in einem Gespräch zu dir und welche zu deinem Gegenüber gehören?

* Welche Gespräche nehmen dir Energie und welche Art von Gesprächen tanken dich auf?

Meine Empfehlung für dich:

Während meiner Yogalehrer Ausbildung durfte ich die folgende Übung kennenlernen. Du kannst sie mit zwei oder auch mehreren Personen machen:

Jeder bekommt 3 Minuten Redezeit entweder zu einem Thema (oder auch Problem z.B. in einer Beziehung oder Familie) und erzählt, was ihn dazu bewegt. Hier geht es darum, aus der „Ich-Perspektive“, alles Gefühlte, Wahrgenommene so genau wie möglich zu kommunizieren. Lass raus & fasse in Worte, was dich im Inneren bewegt. Achte darauf, dass du deinen Kern triffst und vermeide Dauerschleifen oder Vorwürfe. Es geht nur um dich.

Also z.B. …. du bist über jemanden verärgert, weil er dich zu spät abgeholt hat…… Übe eine objektive Art der Kommunikation. Das heisst statt … Du bist Schuld, dass ich den Zug verpasst habe… lieber … Wir waren um 19.00 Uhr verabredet. Du hast mich um 19.20 Uhr abgeholt. Ich habe meinen Zug verpasst. Ich bin ich sehr wütend. Ich möchte mich auf getroffene Vereinbarungen verlassen können…

Das zu üben dauert eine Weile. Auf dem Weg dorthin erlaube dir auch gerne „alles“ ungefiltert zu kommunizieren & übe Schritt für Schritt mehr aus der „Ich-Perspektive“ zu formulieren. Der zweite Teil dieser Übung liegt darin, dass dein Gegenüber die Aufgabe hat, bewusst & aufmerksam dir nur zuzuhören, ohne zu kommentieren oder reagieren.

Einfach mal reden auf der einen Seite und einfach mal zuhören auf der anderen Seite. Ich bin gespannt, wie es dir damit geht. Ich freue mich auf dein Feedback. Liebe Grüße. Deine Rita.